ich bin ein naturschutzgebiet
mein körper ist eine landschaft. in meinem kopf die hügel in niedersachsen, ich liege darüber, ich bin ein felsriese, meine zehen sind vögel. mein kopf fliegt, ich schrumpfe, ich falle in den kaninchenbau. ich bin ein regenwurm. ich löse mich auf. ich bin nährstoffreicher moorboden. mein herz ist ein trampolin, das bis in die mitte der welt geht.
Wer ist mein Körper? Wer bin ich darin?
Was mache ich aus dem, was mir anerzogen wurde? Was mache ich mit dem, was mir angetan wurde? Gibt es einen Teil von mir, der nur mir gehört? Wer wohnt da in mir, und wie werde ich ihn los?
Eine biografische Arbeit zwischen Tagebuch-Lesung, Soundcollage und Bastelkurs. Bei buntem Licht betrachtet zerbricht jeder Identitätsentwurf unter meinen suchenden Händen – vielleicht muss man radikaler werden. Vielleicht muss man alles abschaffen. Vielleicht muss man aufhören, „man“ zu sagen.
Der Einfluss der Welt, das sich-falsch-fühlen, das fremde Eindringen, der eigene fremde Körper, die Suche nach Intimität, die Erfahrung von sexualisierter Gewalt und der Wunsch nach einem neuen Wir –
Umgeben von meinen Unterstützer*innen und friends im Bühnenraum bin ich zwischen Genderkategorien und Sexismuserfahrung auf der Suche nach dem, was ich mal werden will.